Bunkerladies empfangen Dauergegner Ketsch

Der verschärfte Abstieg in der 2. Handball Bundesliga Frauen – die Plätze 16 bis 13 steigen direkt ab, der Zwölfplatzierte muss in die Relegation – führt dazu, dass sieben Spieltage vor Rundenende nur die sich um den Aufstieg duellierenden Teams aus Göppingen und Rödertal nicht nach unten blicken müssen. Für den Rest des 16er-Feldes ab Rang drei stehen dadurch fast wöchentlich 4-Punkte-Partien gegen Mitkonkurrenten auf dem Programm. Die jeweiligen Ausgangssituationen sind freilich unterschiedlich: Die besten Karten für den Ligaverbleib haben die Plätze drei bis sechs, die allesamt eine Bilanz von 27:19 Punkten aufweisen, darunter auch der ESV 1927 Regensburg.

Das sind aktuell zehn Zähler Abstand auf Rang 13, den die SG Kirchhof (17:29) belegt. Just gegen diesen Gegner gelang den Kurpfalz Bären, die am Sonntag im Bunker gastieren, am letzten Spieltag ein überlebenswichtiger 32:31-Heimsieg. Dadurch schaffte Ketsch (20:26) nicht nur ein kleines Polster auf Kirchhof, sondern zog punktetechnisch mit dem auf Rang elf liegenden Bundesliga-Absteiger aus Waiblingen gleich. Ketsch ist bekannt für seine starken Rückrunden: Schon in der abgelaufenen Runde machte die Mannschaft von Trainerin Franziska Steil in der Rückserie viele Plätze gut und wurde Elfter. Diese Saison soll es diese Platzierung auch gerne werden, denn auf eine nervenaufreibende Relegation möchten die meisten Zweitligisten gerne verzichten. 
 

„Wir wollen am 30. Spieltag nicht in die Verlängerung gehen, sondern in den Urlaub, denn die Saison ist eh schon extrem lang“, sagt der Sportliche Leiter des ESV 1917 Regensburg Robert Torunsky. „Mit einem Heimsieg gegen Ketsch können wir einen riesigen Schritt machen.“ Der Zweier auf eigenem Parkett ist auch das Ziel von Trainer Bernhard Goldbach: „Ketsch ist ein sehr unangenehmer Gegner mit großer Moral, der von Franzi Steil immer sehr gut eingestellt wird. Die Kurpfalz Bären brauchen Punkte für den Ligaverbleib und werden uns enorm fordern.“ Der Coach hat nicht vergessen, dass Ketsch in der vergangenen Saison zwei Punkte aus Regensburg entführt hat.

Beide Teams kennen sich sehr gut, denn der ESV hat gegen keinen Gegner seit dem Zweitliga-Aufstieg häufiger gespielt. Neben den Ligaduellen gab es auch bereits bei Vorbereitungsturnieren und im DHB-Pokal Kräftemessen. Mit Svenja Mann (165/26 Tore) verfügen die Gäste über eine der besten Rückraumrechten der Liga, aber auch die Außen Rebecca Engelhardt (105) und Gianina Bianco (98) zählen auf ihren Positionen zu den besten ihres Fachs. Geführt wird das Team von der erfahrenen spanischen Spielmacherin Mirea Torras Parera (96/36).

„Wir müssen das gefährliche Tempospiel der Kurpfalz Bären unterbinden und sie in den Positionsangriff zwingen“, nennt Goldbach einen Schlüssel zum Erfolg. Im Hinspiel klappte das nach der Pause gut und die Bunkerladies drehten einen Pausenrückstand in einen 33:29-Erfolg. „Wir haben Respekt, wollen aber zu Hause – gerade nach der bitteren Niederlage zuletzt gegen Mainz – die Punkte holen“, verweist Torunsky auf die starke Heimbilanz. 

„Wir hoffen darauf, dass uns viele Zuschauer dabei unterstützen, auch in der kommenden Saison Zweitliga-Handball in Bayern anbieten zu können“, sagt Abteilungsleiter Dieter Müller. Gerade der ungewöhnliche Termin am Sonntagnachmittag – nötig geworden durch die letzten Saisonspiele der Herren zur vom Verband festgelegten Anwurfzeit am Samstag – ist für Familien ideal.

Ehrungen und Rahmenprogramm

In der Halbzeitpause werden erfolgreiche ESV-Mannschaften vom Verband geehrt. Die männliche C-Jugend hat die Meisterschaft in der Landesliga gewonnen, die Herren I erstmalig den Aufstieg in die Landesliga geschafft.