Bunkerladies gastieren im Pokal bei den Rödertal Bienen
Regensburg – Sechs Tage vor dem Start in die 2. Handball Bundesliga Frauen probt der ESV 1927 Regensburg am Sonntag um 16:30 Uhr in der 1. Runde des DHB-Pokals beim HC Rödertal den Ernstfall: Und das im doppelten Sinne, denn nicht mal eine Woche später geht es an gleicher Stelle um die ersten Punkte im Ligaalltag. „Die Glücksfee hat uns bei der Auslosung einen ,Bienendienst‘ erwiesen. Zweimal auswärts zum Auftakt und dann noch gegen den gleichen Gegner, das hätte es wirklich nicht gebraucht“, sagt der Sportliche Leiter des ESV, Robert Torunsky. Da man das aber nicht ändern könne, müsse man eben das Beste aus der Situation machen. Die Pokalteilnahme ist indes auch längst nicht selbstverständlich: Nur die zehn besten Zweitligisten dürfen teilnehmen – die Bunkerladies haben das Ticket als Fünfter des Sechzehnerfeldes der Vorsaison souverän gelöst.
Ähnlich wie im Vorjahr, als die Oberpfälzerinnen beim späteren Meister und Aufsteiger Frisch Auf Göppingen antreten mussten, wartet auch diesmal ein Aufstiegskandidat. Die Rödertal Bienen zählen als Vorjahresvizemeister neben den drei Bundesliga-Absteigern Solingen-Gräfrath, Halle-Neustadt und Bad Wildungen zu den Titelfavoriten. Das von Trainerin Maike Daniels geführte Team hat sich für das Wettrennen mit der halblinken Rückraumspielerin Engelina Molenaar (Füchse Berlin), Kreisläuferin Lea Grießer (VfL Waiblingen), der finnischen Rechtsaußen Annette Rakkolainen und jüngst mit der österreichischen Torhüterin Andjela Roganovic verstärkt.
Mit acht Legionärinnen fahren die Rödertal Bienen einen ganz anderen Kurs als die Gäste aus der Oberpfalz: Bei den Bunkerladies hat einzig die in Bayern geborene Kreisläuferin Sara Mustafic einen slowenischen Pass. Rödertal hat sich mindestens die Teilnahme am Aufstiegsrennen auf die Fahnen geschrieben und möchte dabei nicht wieder Punkte gegen Regensburg lassen. Gegen den ESV hat der HC bislang alle fünf Vergleiche verloren und möchte den Bock gegen den Angstgegner am liebsten zweimal innerhalb einer Woche umstoßen. „Rödertal ist mit seinen Möglichkeiten und seinem Anspruch eindeutig Favorit. Für unsere stark verjüngte Mannschaft sind die stimmungsvolle Halle in Großröhrsdorf und ein hochmotivierter Gegner eine gute Gelegenheit, für den Ernstfall in der kommenden Woche vorzufühlen und sich in der 2. Liga zu behaupten“, sagt ESV-Trainer Bernhard Goldbach. Die intensive Vorbereitung verlief von den Ergebnissen und hinsichtlich der Konstanz her gemischt, die letzte Stichprobe war mit dem 40:27-Auswärtssieg bei Drittliga-Meister HC Erlangen am Mittwoch aber sehr positiv.
Nach den Abgängen von Marleen Kadenbach (Buchholz 08-Rosengarten), Johanna Brennauer (HSG Freiburg) und Lisa Fuchs (TG Nürtingen), dem Karriereende von Nicole Schiegerl sowie den Handballpausen von Stephanie Lukau, Carina Vetter und Nicole Lederer hat sich das Gesicht der Bunkerladies stark verändert. Von den Neuzugängen werden Julika Birnkammer, Emma Seiler, Sophia Ewald sowie die Torhüterinnen Ella Jaeschke und Sophie Baur im Kader stehen.
Mit Mia König fällt ein weiterer Neuzugang wohl längerfristig aus und auch Sophia Peter muss passen. Als Kapitänin führt ihre Schwester Franziska Peter die Bunkerladies aufs Feld, mit Julia Drachsler, Sara Mustafic, Carolin Hübner, Theresa Lettl, Annalena Kessler, Maxie-Leonie Fuhrmann, Joelle Arno und Anika Neuer stehen weitere zweitligaerfahrene Spielerinnen im Kader, der am Sonntag durch die ESV-Jugendspielerinnen Caroline Härtl und Leni Goldbach ergänzt werden wird. Ähnlich wie im Vorjahr in Göppingen möchte man den Favoriten lange ärgern. Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze: Ob dabei ein weiterer Überraschungscoup der Bunkerladies rauskommt oder ob Rödertal den Bann brechen kann, wird mit Spannung erwartet. Anwurf im Bienenstock ist um 16.30 Uhr.