Premieren-Sieg gegen Solingen baut Bunkerladies-Serie aus

H.C. Wagner
Foto: H.C. Wagner

Mannschaftskampf bis zum Schluss sichert den gelungenen Hinrunden-Abschluss

Regensburg – Der ESV 1927 Regensburg bleibt – abgesehen von der Übermannschaft aus Halle-Neustadt – das Team der Stunde in der 2. Handball Bundesliga Frauen: Die Bunkerladies gewannen am Samstagabend gegen den HSV Solingen-Gräfrath mit 27:26(14:11) und blieben dadurch das achte Spiel in Serie unbesiegt. Der Premieren-Sieg gegen den Bundesliga-Absteiger war der Abschluss einer fantastischen Hinrunde, die der einzige bayerische Frauen-Bundesligist mit 19:11 Punkten auf Platz sechs des Sechzehner-Feldes abschließt.

Trotz der vielen Erfolge der letzten Wochen startete die junge Regensburger Mannschaft, die auf Theresa Lettl (Fingerbruch) verzichten mussten, nervös und lag bald mit 1:3 im Hintertreffen. Gestützt auf eine starke Joelle Arno im Kasten und eine aufopferungsvolle Abwehrarbeit kämpfte sich der ESV aber zurück. Die Gäste waren nur mit neun Feldspielerinnen angereist, hatten aber das Who is Who ihres Kaders zur Verfügung. Trotz der vielen Spielerinnen mit Erstligaerfahrung waren es im Angriff nur die aktuelle polnische Nationalspielerin und EM-Teilnehmerin Paulina Uscinowicz und die schwer zu verteidigende Kreisläuferin Carina Senel, die Akzente setzen konnten.

Defensiv agierten die Gäste aus der Klingenstadt aber sehr kompakt und hatten in Katja Grewe einen schwer zu bezwingenden Rückhalt im Kasten. Regensburg konnte zwei Überzahlsituationen gut nutzen: Geburtstagskind Maxie Fuhrmann und Franziska Peter gelangen dabei zwei spektakuläre Heber-Tore. Der erneut sehr gut gefüllte „Bunker“ feierte seine Lieblinge und die zwischenzeitliche 11:6-Führung. In der Schlussphase kam der Ex-Bundesligist dann stärker auf, die 14:11-Pausenführung des ESV ging aber in Ordnung und war sowohl in Abwehr und Angriff hart erarbeitet.

Nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeberinnen immer größere Mühe, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Die Bunkerladies leisteten sich zu viele technische Fehler und Solingen-Gräfrath nutzte die Ballgewinne: Dabei wechselten sich Maßarbeit und glückliche Tore aus schlechten Winkeln ab. Als die überragende ESV-Spielerin Franziska Peter in der Schlussphase eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam und die zwölffache Torschützin Uscinowicz gut vier Minuten vor Ultimo mit einem Doppelpack auf 24:26 stellte, schienen den Bunkerladies die Felle in der Donau weggeschwommen zu sein. Mit verwaistem Gehäuse gelang Sophia Ewald dann jedoch nach tollem Fuhrmann-Anspiel das einzige Kreisläufer-Tor der Begegnung. Im Gegenzug scheiterte Uscinowicz am Pfosten und Nicole Lederer glich nicht nur zum 26:26 aus, sondern holte auch eine Zeitstrafe heraus.

Als die erneut starke Anika Neuer einen taktisch richtigen Wurf knapp neben den Pfosten setzte, ahnten die Fans schon Schlimmes, doch die leidenschaftlich rackernde, offensive ESV-Deckung war die letzten Minuten nicht mehr zu bezwingen. 23 Sekunden vor dem Ende nahm Bernhard Goldbach die Auszeit und der ESV spielte auf Sieg. Franziska Peter zeigte, warum sie die beste Vorlagengeberin der Liga ist und bediente von der Mitte Anika Neuer: Die Linksaußen hatte ihren Fehlwurf abgeschüttelt und traf mit ihrem sechsten Treffer sicher zum 27:26. Der Solinger Gegenzug brachte nur noch einen direkten Freiwurf ein, der von der ESV-Mauer geblockt wurde und Jubelstürme auslöste. 

ESV-Trainer Bernhard Goldbach war überglücklich: „Das war das erwartet schwere Spiel und ich bin sehr stolz, wie sich die Mädels aus dem Schlamassel herausgekämpft und die Partie gebogen haben. Dieser Sieg ist die Kirsche auf der Hinrunden-Torte.“ Auch der Sportliche Leiter Robert Torunsky war begeistert: „Zwölf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und acht Spiele ohne Niederlage sind einfach nur sensationell. Die Mädels haben eine Handball-Euphorie in Regensburg ausgelöst, und wir sind auf dem besten Weg, eine fünfte Zweitliga-Saison in Folge einzutüten. Umso schöner, dass am kommenden Samstag gleich wieder ein Heimspiel ansteht, bei dem wir die nächste Überraschung versuchen wollen.“

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Arno, Baur

Feld: F. Peter 8, Neuer 6, Fuhrmann, Hübner, Lederer je 3, Birnkammer, Ewald, Kessler je 1, Seiler 1/1 sowie Drachsler, Mustafic, S. Peter, Härtl und Lorz.

Ticket – Vorbestellung HC Rödental

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

„Rengschburger Originale“

 

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