Ein Sonntagsausflug zum Vergessen

H.C. Leipzig
Foto: H.C. Leipzig

Regensburg/Leipzig – Die Fahrt nach Sachsen und vor allem das Spiel gegen den HC Leipzig hatte sich der ESV 1927 Regensburg anders vorgestellt: Der Schwere der Aufgabe bewusst, wollte man nach drei Auswärtspartien ohne Niederlage in Serie und dem starken Spiel im ersten Aufeinandertreffen in der Hinrunde wollte man dem Tabellenzweiten wesentlich besser Paroli bieten. Das klappte überhaupt nicht, und die Bunkerladies mussten sich nach einer schwachen Vorstellung mit 22:34(12:21) geschlagen geben. „Es ist keine Schande in Leipzig zu verlieren, aber die Art und Weise ärgert mich“, konstatierte ESV-Trainer Bernhard Goldbach.

Nach der 1:0-Führung durch die Gäste, die Emma Seiler im Nachwurf erzielt hatte, erhielt sie in der Deckung eine überzogene Zeitstrafe. Die abermalige Führung durch Franziska Peter wurde vier Sekunden später ins leere Tore egalisiert. HC-Keeper Nele Kurzke, die auf eine Quote von über 50 Prozent kommen sollte, legte mit einem eigenen Treffer nach. Der Mix aus Fehlwürfen gegen Kurzke und zwei weiteren frühen Zeitstrafen hätte schon schwer genug gewogen, aber die Gäste aus der Oberpfalz leisteten sich zusätzliche Ballverluste, darunter mitunter haarsträubende Fehlpässe. Leipzig musste quasi nur auf die Fehler des ESV warten und nutzte die Ballgewinnen konsequent zur 21:12-Pausenführung.

Das Kind war für die Regensburgerinnen schon zur Halbzeit in den Brunnen gefallen, aber man wollte sich besser als im ersten Durchgang präsentieren. Das gelang zunächst mitnichten und sinnbildlich war gleich der erste Leipziger Angriff. Der ESV verteidigte gut und Leipzig wurde ins Zeitspiel gedrängt: Der finale Wurf landete dann über dem Block im Gehäuse, was mit mehr Konsequenz und Willen zu verhindern gewesen wäre. Leipzig baute den Vorsprung auf 28:13 in der 41. Minute aus und ein Debakel schien seinen Lauf zu nehmen.

Im letzten Drittel der Partie konnten die Gastgeberinnen dann den Fuß vom Gas nehmen und trotzdem sicher in den Siegeshafen segeln. Zu den ganz wenigen Lichtblicken an diesem ansonsten rabenschwarzen Nachmittag zählten das Comeback von Maxie Fuhrmann und die Einsatzminuten der B-Jugendlichen Leni Goldbach. „Wir haben heute überhaupt nicht da gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. In der Abwehr wollten wir viel aktiver die Zweikämpfe annehmen und vorne mehr über die Breite kommen. Zu viele schwache Würfe und Ballverluste haben dem Leipziger Tempospiel aber Tür und Tor geöffnet“, bilanzierte Goldbach.

„Zum Glück wird in einer Saison das Zeugnis nicht nach einem Spiel vergeben. Schlechte Tage kommen im Sport vor, aber das war heute kollektiv viel zu wenig.  Da muss sich jede Spielerin ausschließlich an die eigene Nase fassen“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Die Bunkerladies belegen drei Spieltage vor Ultimo mit Platz sieben weiterhin einen guten Platz, müssen sich aber im Schlussspurt deutlich steigern, um die starke Saison so abzuschließen, wie sie es verdient hat.  

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Arno, Jaeschke

Feld: Birnkammer 5, F. Peter 5/1, Lettl 4, Hübner 2, Neuer, Drachsler, Mustafic, Mehlhaff, S. Peter, Seiler je 1 sowie Kessler, L. Goldbach, Fuhrmann und Härtl

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

„Rengschburger Originale“

 

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