ESV Regensburg erzwingt in letzter Sekunde Remis gegen SG Helmbrechts/Münchberg
Es war ein Handballkrimi der Extraklasse, als der ESV 27 Regensburg am Samstagabend in der Gymnasiumhalle Münchberg auf die SG Helmbrechts/Münchberg traf. In einem nervenaufreibenden Duell, das bis zur letzten Sekunde von Spannung geprägt war, sicherte sich der ESV durch einen Strafwurf in buchstäblich letzter Sekunde ein dramatisches 28:28-Unentschieden.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives und hart umkämpftes Spiel. Der ESV legte einen Traumstart hin, führte früh und zeigte sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eine konzentrierte Leistung. Besonders Torhüter Matthias Kien ragte mit starken Paraden heraus und vereitelte mehrfach hochkarätige Chancen der Gastgeber.
Doch die SG Helmbrechts/Münchberg, getragen von ihren lautstarken Fans, steckte nie auf. Immer wieder kämpften sie sich heran und gegen Ende der Partie schien die Waage endgültig zugunsten der Hausherren zu kippen. In der hitzigen Atmosphäre kochte die Stimmung über, als die SG kurz vor Schluss die vermeintliche Entscheidung erzielte und sich bereits als Sieger wähnte.
Was dann folgte, war ein dramatischer Wendepunkt, wie er in keinem Drehbuch spannender hätte sein können. Vier Sekunden vor dem Schlusspfiff nahm der ESV ein Timeout, das jedoch inmitten des ohrenbetäubenden Lärms der Halle von den Schiedsrichtern zunächst überhört wurde. Die Fans der SG Helmbrechts/Münchberg jubelten bereits, im festen Glauben, ihre Mannschaft hätte das Spiel für sich entschieden. Doch die Regensburger Bank protestierte, und nach kurzer Verwirrung wurden die verbleibenden vier Sekunden nachträglich gewährt.
Was folgte, waren Sekunden, die einer Ewigkeit glichen. In einem letzten Angriff erarbeitete sich der ESV einen Siebenmeter, der das Ende des Spiels auf den Kopf stellen sollte. Christoph Deml trat nervenstark an die Linie und versenkte den Strafwurf eiskalt zum 28:28-Ausgleich – unter dem entsetzten Blick der gegnerischen Fans und Spieler.
ESV-Trainer Roy Müller meint sichtlich bewegt nach dem Spiel: „Die Mannschaft hat unglaublichen Kampfgeist bewiesen. Trotz des Lärms, der hitzigen Atmosphäre und des sich zum Ende unglücklichen wendenden Spielverlaufs, haben die Jungs nie aufgegeben. Dieser Einsatz bis zur letzten Sekunde war herausragend.“
Das Spiel wurde jedoch nicht nur durch die Leistungen auf dem Feld geprägt. Einige Zuschauer der SG Helmbrechts/Münchberg fielen durch unsportliche Zwischenrufe auf, die die ohnehin angespannte Stimmung weiter anheizten. Trotz dieser unschönen Szenen behielten die Regensburger die Nerven und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Am Ende belohnte sich der ESV für seine Nervenstärke und Entschlossenheit und verteidigte mit diesem Punkt seine Position im oberen Tabellenfeld. Ein solches Spiel, bei dem der letzte Atemzug die Entscheidung brachte, wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Am kommenden Wochenende bleibt der ESV spielfrei, bevor es am 26.10. um 19:00 Uhr in heimischer Halle gegen den HBC Nürnberg geht.
Es spielten:
Tor: Hertel, Kien
Feld: Wittek (7), Elgeti (7/3), Deml V. (5), Meta (2), Szameitat (2), Zulawski (2), Deml C. (1/1), Konrad (1), Kreibig (1), Kuhn, Lang, Löw, Rubner