Leipzig – Dass die Trauben beim verlustpunktfreien Spitzenreiter der 2. Alsco Handball Bundesliga Frauen HC Leipzig sehr hoch hängen, war dem ESV 1927 Regensburg schon vor dem Anpfiff klar. In der zweiten Hälfte standen sich die Bunkerladies bei der „Ernte“ eines besseren Ergebnisses als die 22:32(14:17)-Niederlage aber selbst im Weg.
Beide Teams boten den über 600 Zuschauern von Beginn an einen offenen Schlagabtausch: ESV-Trainer Bernhard Goldbach versuchte, mit einer offensiven Deckung die körperlich überlegenen Leipzigerinnen zu stören. Im eigenen Angriff fanden die Oberpfälzerinnen gute Lösungen gegen die beste Deckung der Liga. Nach gut elf Minuten erzielte die starke ESV-Kreisläuferin Sara Mustafic den Ausgleichstreffer zum 7:7. Die Gäste konnten weiter dranbleiben, doch dann sorgte ein Cocktail aus Ballverlusten und Fehlwürfen dafür, dass der deutsche Rekordmeister auf 17:12 davonziehen konnte. Erneut Sara Mustafic und Milena Stürenburg verbesserten die Ausgangslage des ESV auf den 17:14-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel konnte die ebenfalls gut auflegte Caroline Härtl auf 15:17 verkürzen. Bis zum 18:21 hielten die Regensburgerinnen den Pausenrückstand gleich, aber dann wurden reihenweise gut herausgespielte Hochkaräter nicht genutzt. Der Pfosten und die langjährige Erstliga-Torhüterin Nele Kurzke sorgten dafür, dass Leipzig schnell enteilen konnte. Darüber waren sich nach dem Schlusspfiff und dem 32:22-Endstand auch die Trainer einig: „Diesmal hat vor allem unser breiter Kader den Ausschlag geben. Wir konnten durchwechseln, ohne dass es zu einem Leistungseinbruch geführt hat. Hinzu kam, dass Nele Kurzke am Ende noch drei, vier freie Bälle gehalten hat, was wir sofort zu Toren nutzen konnten“, sagte Leipzigs Trainer Erik Töpfer.
Bernhard Goldbach hatte neben der Tiefe „die Durchschlagskraft im Rückraum und die Kaltschnäuzigkeit bei den Würfen“ vermisst. „Leipzig ist eine herausragende Mannschaft, die blockweise wechseln kann und dann teilweise noch bessere Qualität auf die Platte bringt“, sagte der Übungsleiter anerkennend, bei dessen Team einige Leistungsträgerinnen deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. Dennoch: „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, ich finde, es war kein Minus-zehn-Spiel.“
ESV 1927 Regensburg:
Tor: Arno, Jaeschke
Feld: Mustafic 7, Lettl 4/1, Härtl 3, Fuhrmann, Birnkammer je 2, F. Peter 2/1, S. Peter, Stürenburg, Hahn je 1 sowie Kessler, Feles und Opitz.

