Bunkerladies geben sich Waiblingen geschlagen

H.C. Wagner
Foto: H.C. Wagner

Verdiente Spielerinnen verabschiedet

Regensburg – Für den ESV 1927 Regensburg gab es am Samstag im „Finale dahoam“ gegen den VfL Waiblingen keinen Sieg zu bejubeln: Die Gäste hatten mehr Spielglück und sicherten sich am Ende einen knappen 29:27(15:14)-Erfolg.

Danach sah es zu Beginn nicht aus, denn die Gastgeberinnen führten nach knapp zwölf Minuten mit 9:5. Eine Auszeit der Tigers streute dann aber mächtig Sand ins Getriebe der Eisenbahnerinnen. Fortan lief kaum etwas mehr zusammen: Fehlwürfe, Ballverluste und zu wenig Tordrang waren in der Offensive das Problem, defensiv hatte die neuformierte Abwehr Abstimmungsprobleme, zu denen sich auch individuelle Schnitzer gesellten. Dazu war Waiblingen auch öfters – etwa bei zwei Einwürfen, die eigentlich dem ESV gehört hätten – mit Fortuna im Bunde. Stand die ESV-Defensive mal gut, halfen gleich mehrere Sonntagswürfe von Tigers-Halblinks Laua Nagy den Gästen aus der Patsche. Ein Treffer von Samira Brand bedeutete in der 25. Minute das 14:11. Vor einer prächtigen Kulisse kämpften die Bunkerladies aber verbissen und verkürzten auf den 14:15-Pausenstand. Die zweite Zeitstrafe von der mit Schulterproblemen ins Spiel gegangenen und deswegen dosiert eingesetzten Carolin Hübner kurz vor dem Seitenwechsel tat den Oberpfälzerinnen aber weh.

Waiblingen nutzte nach Wiederanpfiff die Überzahl und zog auf 17:14 davon. Regensburg fehlte an diesem Tag – vielleicht auch bedingt durch den Abschied gleich mehrerer langjähriger Spielerinnen – im 30. Pflichtspiel die Leichtigkeit. Der Kampf war aber wie gewohnt da und so konnte Theresa Lettl in der 57. Minute endlich zum 27:27 ausgleichen. In der Schlussphase traf Nagy mutig dann einen Notwurf, während Regensburg im Gegenzug den erneuten Ausgleich vergab. Im nächsten Waiblinger Angriff wurde dann ein offensichtliches Zeitschinden weder geahndet noch die Uhr angehalten, sodass Isabel Kattner die Gunst der Stunde nutzen durfte und 18 Sekunden vor dem Ende die Vorentscheidung erzielte. Passend zum Spielverlauf vergaben die Regensburgerinnen dann noch einen Strafwurf.

„Es war schade und ärgerlich, dass wir unseren guten Start nicht nutzen konnten und uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Der Kampf war da, aber die Fehlerquote insgesamt zu hoch und natürlich haben uns auch im Innenblock wichtige Leute gefehlt. Die letzte Waiblinger Aktion hat mich maßlos geärgert: Das war an Passivität nicht zu überbieten“, bilanzierte ESV-Trainer Bernhard Goldbach nach dem Spiel. „Natürlich hätten wir uns im letzten Heimspiel einen Sieg gewünscht. Waiblingen hat nicht unverdient gewonnen, aber aufgrund der Schlussminute wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Insgesamt haben wir jedoch mit unserer Mannschaft eine Riesen-Saison gespielt. Der Klassenerhalt ist seit Monaten eingetütet, was nicht hoch genug zu bewerten ist“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. In der Tat: 34:24 Punkte vor dem letzten Spieltag bedeuten mindestens Rang acht im Endklassement.

Fotos: H.C. Wagner

Nach der Partie wurden die langjährigen Leistungsträgerinnen Julia Drachsler und Anika Neuer (beide Handballpause), Carolin Hübner (TuS Metzingen), die reaktivierte Nicole Lederer (Karriereende) und Lea Röhrl (beruflich nach München) mit schöne Sträußen von ESV-Partner Blumen Meister aus Hemau verabschiedet und Collagen (Extra-Bericht nach Saisonende) verabschiedet, bevor vor der Halle mit Unterstützung von Sponsoren – Kaltgetränke der Brauerei Bischofshof und Schnitzel-Varianten aus dem Food Truck von Gregor Koch (www.biergarten-kreuzschaenke.de) mit Unterstützern, Helfern und Fans die gelungene Saison gefeiert wurde. 

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Arno, Baur

Feld: F. Peter 7/3, Birnkammer 6, Neuer 4, Fuhrmann 3, S. Peter, Lettl, Mustafic (je 2), Drachsler 1 sowie Kessler, Hübner, Härtl, Mehlhaff, Seiler und Goldbach

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

 

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