Bunkerladies verlieren in Solingen
Der DHB-Pokal und der ESV 1927 Regensburg sind nicht gerade die besten Freunde: Nicht genug, dass Bayerns beste Handballerinnen seit vier Jahren auf ein Heimspiel warten: Auch die Losfee hatte in den vergangenen Jahren kein Fortune. Der Pflichtspielauftakt führte die Bunkerladies zum HSV Solingen-Gräfrath, gleichbedeutend mit der weitesten Anreise aller Erstrunden-Duelle.
Diese war durch viele Staus auch holprig – und das sollte sich im Spiel fortsetzen. Der ESV musste ohne seine Kapitänin Franziska Peter auskommen und fand nicht gut in die Partie. Ballverluste und vergebene Großchancen prägten das Bild. Der 1:5-Zwischenstand nach knapp neun Minuten war die Konsequenz und Anlass für Trainer Bernhard Goldbach, die Grüne Karte zu zücken. Recht viel besser wurde es auch nach der Auszeit nicht, da die Oberpfälzerinnen durch die wenigen Erfolgserlebnisse immer hektischer agierten. Speziell aus den Überzahlsituationen schlugen sie zu wenig Kapital. Die Würfe waren mehrheitlich einfach zu zaghaft, überlegte Abschlüsse wie von Linksaußen Caro Härtl oder der Hüftsprungwurf von Neuzugang Milena Stürenburg zum 9:13 die Ausnahme. Eklatant war die Quote vom Siebenmeterstrich: Fünf Fahrkarten bei acht Gelegenheiten sind nicht die Ausbeute, die es braucht, um auf diesem Niveau erfolgreich sein zu können.
Der 10:15-Rückstand zur Pause war schon eine große Hypothek und der Rückstand sollte kurz nach dem Seitenwechsel nach einer Zeitstrafe gegen Maxie Fuhrmann auf 11:18 anwachsen. Dann kämpften sich die Bunkerladies auf 18:21 heran: Abschlüsse und Deckung waren nun gut und die Gastgeberinnen wackelten. Doch ein abgefälschter Ball und vergebene Großchancen ließen den HSV wieder enteilen. Die beiden erstligaerfahrenen Solinger Keeperinnen Grewe und Eckardt kauften dem ESV im Spielverlauf ein Dutzend Großchancen ab und hatten somit großen Anteil am 30:23-Erfolg. „Wir hatten uns mehr vorgenommen, haben aber zu ängstlich, hektisch und fehlerbehaftet agiert. Ich habe auch Gutes gesehen, aber insgesamt wartet noch viel Arbeit auf uns“, bilanzierte Goldbach. Am kommenden Samstag wollen die Bunkerladies es ohne Reisestrapazen und mit der Unterstützung der heimischen Fans es deutlich besser machen, wenn der SV Werder Bremen zum Zweitliga-Auftakt in den Bunker kommt.
ESV 1927 Regensburg:
Tor: Arno, Jaeschke
Feld: Kessler 4, Härtl 3, Lettl 3/2, Ewald, Hahn, Mustafic, S. Peter je 2, Fuhrmann 2/1, Birnkammer, Goldbach, Stürenburg je 1, Opitz. Kollmer (n. e.) und Feles (n. e.).

