ESV 1927

Damen I

Erstes Remis hilft Bunkerladies mehr als den Tigers

H.C. Wagner
Foto: H.C. Wagner

In den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg die Remis-Königinnen der Liga, in dieser Runde gab es in der gesamten Hinrunde und auch dem ersten Auftritt der Rückrunde keine Punkteteilung: Das änderte sich am Samstagabend, als die Oberpfälzerinnen beim 24:24(12:14) beim VfL Waiblingen einen Zähler holten.

Die Trainingswoche nach der knappen 28:30-Heimniederlage gegen Nürtingen verlief so gar nicht nach den Vorstellungen von ESV-Trainer Bernhard Goldbach. Maxie Fuhrmann war nach einem Einsatz im Juniorteam mit einer Fingerverletzung ausgefallen, Marleen Kadenbach mit Rückenbeschwerden. Weitere angeschlagene Spielerinnen und berufliche Verpflichtungen sorgten für einen dünnen Anteil des Stammkaders bei den Übungseinheiten. Nach all den Hiobsbotschaften gab es aber auch erfreuliche Meldungen: Theresa Lettl meldete sich nach überstandener Mittelohrentzündung im Abschlusstraining zurück und auch Torhüterin Joelle Arno gab nach über zwei Monaten Zwangspause grünes Licht für ihren Einsatz.

Mit Waiblingen wartete ein Gegner, der in dieser Spielzeit ebenfalls von Langzeitverletzungen geplagt ist. Die Tigers hatten kurz vor dem Jahreswechsel einen Trainerwechsel von Aleksandar Knezevic auf Hans Christensen vollzogen und wollten nicht nur die Scharte der Hinspielniederlage, sondern auch das Unentschieden gegen Kirchhof an gleicher Stelle aus der Vorwoche ausmerzen. 

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften einige gute Möglichkeiten ausließen. Nach einem Doppelpack von Rechtsaußen Annalena Kessler führten die Gäste nach knapp 19 Minuten mit 9:7. In der Folgezeit zeigte dann aber die bundesligaerfahrene VfL-Keeperin Celina Meißner, die in dieser Saison auch die Paradenstatistik der 2. Liga anführt, ihre Klasse und nahm den Regensburgerinnen mehrere Bälle in Folge ab. Die Saves und ein Duseltor von Lara Kuhn in der 22. Minuten gaben den Gastgeberinnen aus der Region Stuttgart Auftrieb. Waiblingen spielte im Angriff nun auch 7:6 und kamen so gegen die gute ESV-Deckung besser zurecht. So lagen die Tigers zur Pause mit 14:12 in Front.

Nach dem Seitenwechsel gelangen den Bunkerladies in 6:7-Unterzahl zwei Ballgewinne: Johanna Brennauer und Carolin Hübner bestraften das verwaiste VfL-Tor zur 16:15-Gästeführung. Die Partie wogte weiter hin und her, Fehlwürfe und Ballverluste prägten hüben wie drüben das Bild. Ab der 49. Minute lief dann praktisch alles gegen die Gäste: Zunächst wurde ein Gegenstoß verworfen, dann landete ein abgefälschter Ball im Tor, ein klarer Strafwurf wurde verweigert und einem Tor von Linksaußen Carina Vetter die Anerkennung verweigert. Waiblingen holte sich die Führung zurück, hatte aber ebenso Probleme gegen die ESV-Deckung, hinter der die eingewechselte Joelle Arno ein starkes Comeback feierte. Ein Kontertor von Carolin Hübner gut vier Minuten vor dem Ende bedeutete dann das 24:24. Dass dies bereits der Endstand sein würde, hatte wohl niemand in der Rundsporthalle erwartet. Doch starke Defensivreihen und daraus resultierende falsche Entscheidungen auf beiden Seiten besiegelten das leistungsgerechte Unentschieden.

Unmittelbar nach Spielende bezeichnete ESV-Coach Bernhard Goldbach das Remis als gewonnenen Punkt. „Unter den Umständen können wir damit besser leben als Waiblingen, die wir auf Abstand halten konnten. Mit dem Kampfgeist und der Defensivleistung bin ich zufrieden.“ Der Sportliche Leiter Robert Torunsky wertete den Zähler ebenfalls als Erfolg: „Unter den Vorzeichen müssen wir zufrieden sein. Die Mädels können besser Handball spielen, aber man darf auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass auf der Gegenseite das Gros der Spielerinnen Erstliga-Erfahrung hat. Die individuelle Klasse und das 7:6 haben viel Kraft gekostet.“ Für die Moral des dezimierten Kaders sei es daher wichtig gewesen, nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten zu müssen. Mit Platz acht (19:15Punkte) im Sechzehner-Feld liegen die Bunkerladies voll im Soll, und der Abstand auf die Abstiegsplätze wurde sogar vergrößert.

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Stephanie Lukau, Joelle Arno, Andrea Poschenrieder

Feld: Nicole Lederer 5, Annalena Kessler 4, Franziska Peter 4/2, Carolin Hübner, Johanna Brennauer je 3, Theresa Lettl 2, Sara Mustafic, Sophia Peter, Carina Vetter je 1 sowie Julia Drachsler, Villö Kaali-Nagy und Caroline Härtl.

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

„Rengschburger Originale“

 

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