Bunkerladies zünden gegen Bremen Offensiv-Feuerwerk

H.C. Wagner
Foto: H.C. Wagner

Wichtiger Heimsieg für die Regensburgerinnen

Tordebüt für 17-jährige Caroline Härtl

Regensburg – Die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg legten beim zweiten Heimspiel der Rückrunde gegen den SV Werder Bremen eine starke Leistung aufs Parkett: Beim 37:32(20:16)-Erfolg zündeten die Bunkerladies ein Offensiv-Feuerwerk und gewannen das achte Heimspiel im zehnten Auftritt an der Dechbettener Brücke.

Die 300 Zuschauer, die sich für Handball-Action statt Fußball-Spitzenspiel entschieden hatten, kamen in der rasanten Begegnung voll auf ihre Kosten. Beide Teams hatten vor dem Anpfiff mit Personalsorgen zu kämpfen: Neben den Langzeitausfällen kamen hüben wie drüben noch kurzfristige dazu. So musste Bremens Coach Timm Friedrich auf sein etatmäßiges Kreisläufer-Duo verzichten, sein Gegenüber Bernhard Goldbach auf Marleen Kadenbach (Rücken) und die erkrankte Johanna Brennauer. Der ESV-Trainer setzte auf neu formierte Anfangsaufstellung mit Linkshänderin Franzi Peter auf der Spielmacher-Position und Caro Hübner im rechten Rückraum, „um Bremen mit mehr Körperlichkeit zu begegnen“. Dass zu Beginn gleich zwei Pässe in Kontertore der Gäste mündeten, lag aber nicht an der neuen Formation, sondern an der aufmerksamen SV-Deckung. Nach dem frühen 0:3-Rückstand kämpften sich die Oberpfälzerinnen über eine bärenstarke Deckungsleistung – herauszuheben aus dem glänzenden Kollektiv waren Carina Vetter und Caro Hübner – wieder in die Partie. 

Auch in der Offensive flutschte es nun so richtig: Trotz des mauen Starts hatte der ESV nach knapp 16 Minuten bereits zehn Treffer erzielt. Vor allem im Positionsangriff erwies sich Regensburg so durchschlagskräftig wie schon seit einiger Zeit nicht mehr. Das Team überstand dann auch einen Schreckmoment, als Rechtsaußen Annalena Kessler nach einem Sturz am Mund behandelt werden musste. Theresa Lettl übernahm gekonnt und steuerte zwei Tore bei. Ihr erstes Zweitliga-Tor durfte auch Caroline Härtl erzielen: Die 17-Jährige vertrat Carina Vetter, die eine Zeitstrafe absitzen musste, und netzte gleich den ersten Versuch. Die zurückgekehrte Kessler, mit sechs Treffern beste Feldtorschützin, erhöhte auf 17:10 und die Halle stand Kopf. In der Euphorie leisteten sich die jungen Bunkerladies dann ein paar Fehlpässe zu viel und Bremen verkürzte mit Kontern flugs auf 19:16. Den letzten Angriff des ersten Durchgangs spielte der ESV dann auf den Punkt aus und Kessler traf kurz vor der Sirene zum 20:16-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel konnte Regensburg bis zur 38. Minute auf 23:18 erhöhen. Wenige Minuten später hatte Bremen dann aber sogar die Chance zum Ausgleich, eine spektakuläre Parade von Joelle Arno verhinderte dies aber. Im Gegenzug konnte Kreisläuferin Sara Mustafic wieder auf die Zwei-Tore-Führung (28:26) erhöhen. Die torreiche Partie war auf Messers Schneide, doch ein geklauter Ball von Caro Hübner nebst verwandeltem Gegenstoß sorgte dann für das entscheidende Momentum. Bremen musste leider auch eine Knieverletzung ohne Fremdeinwirkung ihrer Torhüterin Leonie Schumacher wegstecken. Die Schlussphase gehörte dann den Gastgeberinnen, die sich mit 37:32 verdient durchsetzten. 

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg, die Mädels haben nicht nur kämpferisch alles reingehauen, sondern auch spielerisch überzeugt. Obwohl wir viele Gegentore bekommen haben, war die Abwehrleistung sehr gut. Im Angriff hatten wir eine gute Mischung aus einfachen Toren aus Schnellangriffen und effektivem Positionsangriff“, freute sich ESV-Coach Bernhard Goldbach über die Mannschaftsleistung. „Das sind zwei Punkte, die uns mit Blick auf die Ergebnisse der Teams hinter uns sehr gut tun. Zudem war das eine tolle Werbung für den Frauenhandball und auch für den ESV“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Der Mut des Trainers, eine 17-Jährige und eine 19-Jährige – Villö Kaali-Nagy aus dem Juniorteam feierte ihr Debüt -, zu bringen, sei belohnt worden. 

Mit dem zehnten Saisonsieg wurde auch das dritte Heimspiel gegen Bremen seit dem Aufstieg gewonnen und der siebte Tabellenplatz (21:15 Punkte) erreicht, mit nur einem Minuspunkt mehr als der Drittplatzierte Lintfort. Der Abstand auf den Relegationsplatz zwölf, den aktuell die Kurpfalz Bären aus Ketsch (13:21) innehaben, wurde ebenfalls erfolgreich verteidigt. 

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Stephanie Lukau, Joelle Arno

Feld: Franziska Peter 7/2, Carolin Hübner 7/3, Annalena Kessler 6, Sara Mustafic 5, Nicole Lederer, Theresa Lettl je 4, Carina Vetter 3, Caroline Härtl 1 sowie Julia Drachsler, Sophia Peter, Maxie Fuhrmann und Villö Kaali-Nagy.

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

„Rengschburger Originale“

 

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