Mai 10, 2024

Bunkerladies reisen zum Spitzenspiel nach Leipzig

Foto: H.C. Wagner

Anpfiff am Sonntag um 16 Uhr

Regensburg – Der 28. und somit drittletzte Spieltag der 2. Handball Bundesliga Frauen erstreckt sich über drei Spieltage: Den Auftakt bildete am Donnerstagnachmittag das Duell der Füchse Berlin gegen den TSV Nord Harrislee (27:28), der Samstag steht im Zeichen des Kampfes um den Klassenerhalt und am Sonntag kann Klassenprimus Frisch Auf Göppingen den Aufstieg in die 1. Bundesliga klarmachen. Der ESV 1927 Regensburg tritt ebenfalls am Sonntag an: Die Partie in Leipzig, wenn der Vierte den Dritten empfängt, ist das Topspiel des Spieltags.

Die Bilanz gegen den Deutschen Rekordmeister aus Sachsen klingt surreal: Die Bunkerladies haben vier der fünf Kräftemessen gegen den HC Leipzig gewonnen. Darunter auch beide Auswärtsspiele in der Messestadt sowie den Hinrundenvergleich im Dezember. Die 26:30-Niederlage war damals die erste für den neuen Leipziger Trainer Erik Töpfer, der Fabian Kunze abgelöst und den Traditionsverein von den Abstiegsrängen auf Rang vier geführt hat. Und damit soll nicht Schluss sein, denn der HC (33:21 Punkte) möchte den ESV (34:20) noch vom Stockerl verdrängen und sich auch gegen die TG Nürtingen (33:21) behaupten.

„Leipzig hat mit uns noch mehrere Rechnungen offen, uns erwartet in der stimmungsvollen Brüderhalle ein ganz heißer Tanz“, blickt ESV-Trainer Bernhard Goldbach voraus. „Der HC kommt viel über Zweikämpfe und das Tempospiel, da müssen wir in der Deckung schnell auf den Beinen und zudem effektiv im Angriff sein.“ Im Hinspiel, sicher einer der besten Saisonleistungen des ESV, glückte dies. Mut machen neben der guten Bilanz gegen Leipzig auch die letzten Auftritte: Der ESV ist seit fünf Begegnungen unbesiegt und hat die letzten drei Auswärtspartien gewonnen.

Der HC Leipzig mit seinem Sportinternat ist bekannt für seine Jugendförderung: Die weibliche A-Jugend bestreitet am Wochenende das Final-4-Turnier um die Deutsche Meisterschaft. Aber auch der ESV 1927 Regensburg hat – ohne Internat und hauptamtliche Strukturen – im Nachwuchsbereich bei beiden Geschlechtern viel zu bieten: Alle drei weiblichen Leistungsteams haben sich jüngst für die Regionalliga (ehemals Bayernliga) qualifiziert.

„Wir werden gegen Leipzig die aus Verletzungen resultierenden Lücken im Kader mit unseren Talenten schließen“, sagt der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Neben Caroline Härtl (2006) wird deshalb auch erstmals Leni Goldbach (2008), die kürzlich ihren ersten DHB-Lehrgang absolvierte, im Spieltagskader stehen. „Das haben wir schon in der vergangenen Saison so gehandhabt. Wir wollen den Spielerinnen das Erlebnis ermöglichen, damit sie noch stärker motiviert sind, den Sprung zu schaffen.“

Doch die Zukunftsmusik wird nicht übertönen, dass die Bunkerladies hochmotiviert sind, Rang drei zu verteidigen: Die Platzierung wäre die beste in der 92-jährigen Abteilungsgeschichte und sicherlich die Krönung in der Karriere vieler ESV-Spielerinnen. Anwurf ist um 16 Uhr.