Die Saison 2024/25 in der 2. Handball Bundesliga Frauen biegt auf die Zielgerade ein: Fünf Spieltage vor Ultimo hat der ESV 1927 Regensburg als einer von ganz wenigen Teams schon die Gewissheit, dass sie nicht in Verlängerung gehen müssen. Der überraschende, aber hochverdiente Auswärtssieg beim 13 Spiele unbesiegten Titelkandidaten HC Rödertal vor Wochenfrist hat dafür gesorgt, dass die Bunkerladies (31:19 Punkte) elf Zähler Vorsprung auf Relegationsrang zwölf haben, den Bundesliga-Absteiger VfL Waiblingen (20:30) aktuell innehat. „Es ist sensationell, dass wir angesichts der vielen Widrigkeiten schon so früh den Klassenerhalt geschafft haben“, sagte ESV-Trainer Bernhard Goldbach nach dem Husarenstück in Rödertal in Bezug auf die anhaltenden Personalsorgen im Saisonverlauf. Das Team hat sich davon jedoch nicht unterkriegen lassen, ist weiter zusammen- und aktuell sogar auf Platz drei des Sechzehner-Feldes gerückt. „Alles, was jetzt draufkommt, wird ein i-Tüpfelchen.“
Der Gegner vom Samstag, die SG 09 Kirchhof, hat ganz andere Sorgen als die Oberpfälzerinnen. Die von einigen Konkurrenten als einer finanzstärksten Klubs postulierten Hessen liegen mit 17:33 Punkten auf dem direkten Abstiegsrang 13. Hauptgrund dafür ist enormes Verletzungspech, das in dieser Form vermutlich nur den ESV ähnlich getroffen hat. Anfang April warf dann Trainer Martin Schwarzwald, der erste hauptamtliche Trainer in der Geschichte Kirchhofs, das Handtuch. Beerbt wurde er von Christian Denk. Schwarzwalds Vorgänger und Nachfolger konnte bislang das Ruder aber noch nicht herumreißen: Der 18:35-Heimpleite gegen Rödertal folgte zuletzt eine 33:31-Auswärtsniederlage beim noch stärker abstiegsbedrohten TSV Nord Harrislee.
Da im Restprogramm auch noch das Auswärtsspiel beim Klassenprimus Göppingen ansteht, sind die Löwinnen praktisch gezwungen, in Regensburg doppelt zu punkten, um sich zumindest noch in die Relegation retten zu können. „Kirchhof verfügt über ein gefährliches Team mit einigen der stärksten Individualistinnen der Liga“, sagt Goldbach. Kreisläuferin Nele Weyh (157/66 Tore), Halblinks Deborah Spatz (106/9), die Flügelzange Julie Hafner (87) und Anamarija Boras (76) sind die erfolgreichsten Werferinnen der SG. Unbedingt zu nennen sind die länger weggebrochenen Anna-Maria Spielvogel (Spielmacherin, 61/10), Greta Kavaliauskaite (40) und die Kämpferin Katharina Koltschenko (37), die sich im Hinspiel gegen den ESV verletzte und gegen Harrislee ihr Comeback feierte.
An den Hinrundenvergleich haben die Regensburgerinnen keine guten Erinnerungen: Zunächst spielten sie schwach, dann glückte eine bemerkenswerte Aufholjagd, die nach mehreren umstrittenen Entscheidungen aber nicht von Erfolg gekrönt war und in einer 27:28-Niederlage endete. „Auf eigenem Parkett wollen wir natürlich gern den Spieß umdrehen und uns revanchieren. Wir wissen aber auch, dass wir gegen den mit dem Rücken zu Wand stehenden Gegner extrem gefordert sein werden“, blickt Goldbach auf das Duell voraus. Die Aufstellung dürfte ähnlich werden wie beim Sieg in Rödertal, mit Lisa Fuchs steht im Rückraum allerdings eine Alternative mehr zur Verfügung.
„Nach drei überzeugenden Siegen und dem gesicherten Ligaverbleib können wir ohne Druck, aber mit viel Lust in die Partie gehen. Natürlich möchten wir im vorletzten Heimspiel unseren treuen Fans, die ein wichtiger Grund für unsere tolle Bilanz in eigener Halle sind, gerne den elften Heimsieg schenken“, sagt der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Die Mannschaft hat es sich nach der tollen Runde verdient, dass sie die letzten beiden Heimspiele vor voller Hütte absolvieren darf.
Apropos Fans: Als Dank für den Support wird in der Halbzeitpause ein Foto von den Zuschauern gemacht, das in der kommenden Saison als ständiger Begleiter das Heimtrikot zieren wird.
Anwurf der Partie an der Dechbettener Brücke ist ausnahmsweise um 19 Uhr.
Trikotaktion:
Die neuen, eigens designten Klamotten der Bunkerladies können noch bis zum 19. Mai zum Sonderpreis vorbestellt werden. Das Heimtrikot wird ein Foto der Fans schmücken, das in der Halbzeitpause des Kirchhof-Spiels erstellt werden wird. Auf dem Auswärtstrikot, ebenfalls mit bajuwarischer Note, sind die Regensburger Wahrzeichen – die Steinerne Brücke und der Dom – als Foto abgebildet. https://handball-esv1927.de/rengschburger-originale/
Personalia 1:
Julia Drachsler hat während der Woche ihren Vertrag bei den Bunkerladies verlängert. Die Kreisläuferin wird damit in ihre bereits achte Saison beim ESV 1927 Regensburg gehen.
Personalia 2:
U20-Nationalspielerin Lisa Fuchs, die im Februar mit einem Zweitspielrecht ausgestattet wurde, wird in der kommenden Saison nicht mehr für die Bunkerladies auflaufen. Die bald 19-Jährige wechselt zum Ligakonkurrenten TG Nürtingen. „Das ist sehr schade, da wir gerne mit Lisa weitergearbeitet hätten“, bedauert Robert Torunsky den Weggang. Der Sportliche Leiter kündigte für die kommenden Wochen Neuzugänge an.