Am Samstag geht es beim 1. Spieltag der 2. Handball Bundesliga Frauen erstmalig um Punkte. Während die Partie bei der TG Nürtingen für den ESV 1927 Regensburg nach dem DHB-Pokal bereits das zweite Pflichtspiel der Saison 2023/24 ist, feiern die Gastgeberinnen ihre Premiere.
Dass es dazu kommt, entschied sich für die TG erst am letzten Spieltag der abgelaufenen Runde. Trotz der 27:34-Heimniederlage gegen die Handballluchse aus Buchhol-Rosengarten konnte der südlich von Stuttgart gelegene Traditionsverein den Klassenerhalt bejubeln, da zeitgleich Frisch Auf Göppingen Konkurrent Mainz-Bretzenheim bezwang und diese mit einem Zähler weniger als Nürtingen den Weg in die 3. Liga antreten mussten. Die Verantwortlichen hoffen, dass es in dieser Spielzeit – der bereits neunten in der 2. Liga in Serie – anders kommt und sie nicht so lange Zittern müssen.
Dafür wurde mit Manel Cirac der bereits dritte Cheftrainer in den vergangenen sechs Monaten verpflichtet: Kurz vor Saisonschluss hatten sich die Verantwortlichen von Trainer Simon Hablizel getrennt und Veit Wager und Delia Clewe übernahmen die Truppe als Interimscoaches. Nach dem geglückten Klassenerhalt übernahm der 35-jährige Spanier Cirac, der zuvor beim TuS Metzingen engagiert war und deren Bundesliga-Reserve in die 3. Liga geführt hatte. Neu im Kader sind außerdem die talentierten Rückraumspielerinnen Lotta Gerstweiler (Schozach-Bottwartal) und Annika Distel (Wolfschlugen), die quirlige Marie-Christine Beddies (Herrenberg) und Torhüterin Rena Keller ((Schozach-Bottwartal).
Mit Carolin Henze (Karriereende) hat das Team indes nur einen prominenten Abgang zu verzeichnen. „Nürtingen steckte in der vergangenen Saison überraschend im Abstiegskampf. Sie haben sich gut verstärkt und stellen eine hohe Hürde für uns dar“, sagt Robert Torunsky, Sportlicher Leiter des ESV.
Dass die aufgewertete TG – so wie der Großteil der Mannschaften im 16er-Feld angesichts des durch die Verkleinerung der 1. Bundesliga bedingten verschärften Abstiegs von vier Mannschaften – heuer erst einmal den Klassenerhalt im Blick haben dürfte, ist anzunehmen. So ist es zumindest im Lager der Bunkerladies: Nach den Abgängen von Amelie Bayerl, Anna Fuhrmann, Franziska Höppe (alle Handballpause), den Torhüterinnen Johanna Ziegler und Nóra Mestyán (beide Ziel unbekannt) sowie der schweren Verletzung von Rechtsaußen Nicole Schiegerl (Knie) geht es für das verjüngte Team der Bunkerladies nach den sensationellen Plätzen fünf in der Premieren- und vier in der Vorsaison darum, in der Endabrechnung mindestens Rang elf zu erreichen. Damit würde man über dem Relegationsplatz zwölf, der gegen den Dritten der Aufstiegsrunde der 3. Ligen antreten müsste, stehen und den Zweitliga-Handball in Regensburg weiter sichern.
In der Vorbereitung und auch bei der unglücklichen 28:30-Pokalniederlage vor Wochenfrist in Göppingen hat das Team des neuen Trainers Bernhard Goldbach seine Zweitliga-Tauglichkeit bereits unter Beweis gestellt. Die gilt es nun in den Punktspielen zu bestätigen, in denen viele Duelle auf Augenhöhe erwartet werden. „Da werden Tagesform, Spielglück, Nervenstärke und die Personalsituation über Wohl und Wehe entscheiden“, blickt der Mannschaftsverantwortliche Robert Torunsky auf die 30 Spieltage und eine „sicher extrem spannende Saison“ voraus.
Für Goldbach zählt erstmal nur das Kräftemessen mit Nürtingen, gegen die in bislang vier Duellen zwei Siege und zwei Unentschieden zu Buche stehen. „Nürtingen hat mit Kerstin und Christine Foth oder Lea Schuhknecht einige sehr erfahrene Spielerinnen in seinen Reihen. Durch die Neuzugänge ist die Mannschaft noch homogener geworden. Dadurch und auch durch den neuen Trainer erwarte ich ein ganz anderes Spiel als in der vergangenen Saison “, sagt Bernhard Goldbach. Am ersten Spieltag wisse noch niemand genau wo er stehe und ein Auswärtsspiel erschwere die Sache zusätzlich. Mit einer ähnlichen Leistung wie in der Vorwoche gegen Göppingen ist für die Bunkerladies in der Theodor-Eisenlohr-Halle aber etwas zu holen.
Livestream:
In der Saison 2023/24 ist der Livestream der 2. Handball Bundesliga Frauen nach Vorgabe der HBF auf der Plattform www.sportdeutschland.tvkostenpflichtig. Neben der Pay-per-View-Möglichkeit gibt es vergünstigte Abo-Modelle wie „Follow your Team“ oder das Komplettpaket für alle Vereine und Spiele, bei denen die Handballinteressierten die Möglichkeit haben, mit der Auswahl des Lieblingsteams ESV 1927 Regensburg die Bunkerladies nicht nur moralisch zu unterstützen.