ESV 1927

Damen I

bayerisches Zweitliga-Derby

H.C. Wagner
Foto: H.C. Wagner

Zum ersten Mal ein bayerisches Zweitliga-Derby: Bunkerladies empfangen Gröbis

Premiere im Bunker: Zum ersten Mal seit der Einführung der eingleisigen 2. Handball Bundesliga Frauen in der Saison 2011/2012 kommt es am Samstagabend um 18:30 Uhr im Bunker zu einem bayerischen Derby: Der ESV 1927 Regensburg empfängt um 18.30 Uhr den HCD Gröbenzell – und es geht neben dem Prestige um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. 

Die 27. Saison 2011 ging damals ohne die „27er“ aus der Oberpfalz, die zuletzt 2003/04 in der Süd-Staffel der 2. Liga spielten, und andere Vereine aus dem Freistaat über die Bühne. 2015/2016 qualifizierte sich der TSV Haunstetten für die zweithöchste deutsche Spielklasse. Nach der zweiten Saison im Unterhaus stiegen die Schwäbinnen aber wieder ab. 2017/18 versuchte der HCD Gröbenzell dort mit einigen ehemaligen Regensburgerinnen – Vera Balk, Ines Flesch und der derzeit pausierenden Amelie Bayerl – sein Glück, doch das Abenteuer war nach der Runde direkt wieder beendet.

Erst 2020 wäre das bayerische Zweitliga-Vakuum durch die Bunkerladies aus Regensburg beendet worden, doch der Verein verzichtete während der Coronapandemie schweren Herzens auf den sportlich geschafften Aufstieg. Ein Jahr später gewann der ESV dann die Aufstiegsrunde zur 2. Liga und stieg auf. Mittlerweile in der dritten Saison angelangt, sind die Regensburgerinnen damit Bayerns Rekord-Zweitligist. Damit dem auch so bleibt, muss gegen den Aufsteiger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck ein Zweier im Kampf um den Klassenerhalt her. 

Die Gäste sicherten sich zweimal in Serie die Drittliga-Meisterschaft im Süden, nahmen jedoch erst in der abgelaufenen Spielzeit an der Aufstiegsrunde teil und den Aufstieg als Erstplatzierter wahr. Der Nachteil am verzögerten Gang in die 2. Liga: In dieser Saison gilt aufgrund der anstehenden Verkleinerung der 1. Liga von 14 auf 12 Teams ein verschärfter Abstieg und bis zu fünf Teams müssen den Weg in die 3. Liga antreten: Dies ist für ein Großteil der Teams, aber naturgemäß besonders für einen Aufsteiger relevant und dementsprechend groß ist das Hauen und Stechen. Mit 0:14 Punkten ist das Team von HCD-Trainer Stefan Weidinger – zumindest von den Ergebnissen her betrachtet – noch nicht in der neuen Spielklasse angekommen.

„Das ist für mich zweitrangig. Wir haben ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen. Natürlich sind Spiele gegen direkte Konkurrenten nochmal eine Spur wichtiger, aber letztlich geht es um zwei Punkte und nicht um den Tabellenstand“, blickt ESV-Trainer Bernhard Goldbach auf das weiß-blaue Kräftemessen. Der Tabellenzehnte (6:8 Punkte) von der Donau kann sich vor der Favoritenrolle nicht drücken, doch bekanntlich haben Derbys ihre eigenen Gesetze: „Gröbenzell hat in vielen Spielen lange mitgehalten und erst in der Schlussphase das schlechtere Ende für sich. Jetzt haben sie die Chance, den Bock umzustoßen und werden sicherlich besonders motiviert in das Spiel gehen“, sagt Robert Torunsky, Sportlicher Leiter des ESV 1927 Regensburg. Im Falle einer Niederlage der „Gröbis“ wäre der Zug in Richtung Klassenerhalt, für den von einer erforderlichen Ausbeute von 24 Punkten ausgegangen wird, nur noch sehr schwer zu erreichen.

Auch den Gastgeberinnen täten nach zwei Niederlagen in Folge die Punkte sieben und acht als Brustlöser extrem gut. „Mit einem Sieg sind wir voll im Soll“, sagt Torunsky, im Falle einer Niederlage rücke die Abstiegszone bedrohlich nahe und der Druck steige immens. „Wir dürfen nicht zu viel nachdenken, sondern müssen unser Spiel durchziehen“, fordert Trainer Bernhard Goldbach eine Steigerung gegenüber den vergangenen beiden Begegnungen gegen Lintfort und Mainz ein. „Gegen die 5:1-Deckung des HCD dürfen wir uns auf keinen Fall so viele Ballverluste leisten wie zuletzt und müssen generell entschlossener zu Werke gehen“, fordert Coach Goldbach.

„Ich hoffe, dass die Halle angesichts des Anlasses aus allen Nähten platzt und die Zuschauer uns wie gewohnt nach vorne peitschen werden“, weiß der Trainer um die Bedeutung der Unterstützung der Fans für seine junge Mannschaft. Handball- und Sportinteressierte sollten sich dieses geschichteschreibende, sicherlich intensiv geführte Duell nicht entgehen lassen: Denn trotz der Hoffnung beider Lager auf zumindest eine kurze Auswärtsfahrt pro Saison ist die Konstellation in der kommenden Saison sehr schwierig zu wiederholen, da allein statistisch die Chance auf den doppelten Klassenerhalt nicht besonders groß ist. Also am Samstag die seltene Gelegenheit nutzen, und bei dem historischen Duell zwischen Bunkerladies und Gröbis dabei sein. Anwurf ist um 18.30 Uhr in der „Bunker“ genannten Sporthalle an der Dechbettener Brücke. 

DHB Pokal

03.09.23

30:28

ESV 1927

2. Liga

„Rengschburger Originale“

 

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